Drama, Identifikation und Gewicht
Was genau hat Drama und Identifikation, siehe letzter Artikel, nun eigentlich mit meinem Gewicht zu tun?
Die Identifikation mit deinen Emotionen, deinen Ängsten, deinen Glaubenssätzen, deinen Ansichten und Standpunkten. Die Identifikation mit der Ablehnung von dir und deinem Körper (der Dicken, der Mageren). Die Identifikation mit Schmerz, Wut, Zorn, mit deinen Verletzungen, deinen Wunden hält dich im Drama gefangen. Sie fesselt dich an alles was du nicht magst, was du ablehnst, was dir weh tut, was du nicht in deinem Leben haben willst.
Identifikation ist festhalten, genau wie dein Körper an deinen Kilos festhält. Dein Körper bietet dir Schutz und Polster, damit du das alles nicht so unmittelbar fühlen musst, aber du musst dieses Gewicht mit dir herumschleppen. Es macht dich schwer(fällig), träge, es zieht dich herunter, macht dich ungelenk (belastet die Gelenke), es macht dich kurzatmig, es erwürgt, erstickt dich, macht dich unbeweglich oder bewegungsunlustig, -unfreudig… (Was trifft auf dich zu)?
Hast du bemerkt, dass alles, was ich gerade über das Gewicht geschrieben habe, auch seelische Zustände beschreibt? Könnte es sein, dass du diese Gefühle nicht (oder weniger) fühlen, (er)tragen musst, weil sie sich auf die Körperebene verschoben haben? Könnte es sein, dass die Identifikation mit dem Drama, mit allem was du nicht magst, dich an deine Schutzpolster fesselt?
Dünne, zarte, feingliedrige Frauen sind meist feinnervig, feinfühlig, zart besaitet. Alles (be)trifft sie unmittelbar. Wenn du untergewichtig bist, musst du dir deinen Schutz selber erschaffen. Du legst dir eine innere Rüstung zu, innere Schutzwälle, Schutzmauern. Oder du schützt dich, indem du auf Angriff gehst, auf Abwehr, Ablehnung, oder indem du dich in deine innere Festung zurückziehst. (Klingt irgendwie nach Krieg). Diese seelischen Schutzpanzer sind hart, starr, sie engen dich ein, sie ersticken dich, ziehen dich hinunter, können aber auch einsam machen und führen früher oder später zu körperlichen Schmerzen.
Es kann sein, dass du das Gefühl hast, dass du so viel in diesen Mauern zurückhältst oder eingesperrt, versteckt hast, dass du befürchtest, dass es eines Tages „aus dir heraus explodiert“. Auch für dich gilt, dass Identifikation festhalten ist: nämlich an deinen Schutzwällen. Ohne sie hast du vielleicht das Gefühl, unterzugehen. (Oder „im Lebens-Krieg zu sterben“).
Wenn du das liest, kannst du sicher verstehen, dass es viel Kraft braucht, um den Schutz aufrecht zu erhalten. Und dass Kalorien dabei aufgebraucht werden, die deinem Körper dann fehlen. Zudem bist du oft in einem Kampfzustand. Wenn du dich immer wieder abgrenzen musst, geht dabei Liebe, Wärme, Zuwendung, Nähe… verloren, was deinem Körper einen Zustand des Mangels signalisiert, den er dann ausdrückt.
Gewicht und Gefühle
Mein Bruder hat mir kürzlich von einem Freund erzählt, der dramatisch abgenommen hatte. Früher sei er lustig, gesellig, fröhlich gemütlich gewesen, das habe er leider auch verloren, nicht nur die Kilos. Heute wirke er auf ihn farblos und unpersönlich. Man sagt ja, Dicke sind gemütlich, Dünne giftig. Wenn du obenallesgelesen hast, kannst du das vielleicht jetzt verstehen. Wenn die Schutzpolster die Härten abpuffern, ist es leichter, gemütlich und gesellig zu sein. Dein Körper schützt dich, du brauchst es nicht selbst zu tun. (Gegen Situationen, gegen andere, gegen das Leben).
Wenn du abnehmen willst, und dabei nur an Gewicht denkst, ist das schwierig, weil im Prozess des Abnehmens der Schutz nachlässt, und sich die Themen zeigen werden, denen du ausgewichen bist. Dann kommen Gefühle von Ohnmacht, Versagen, Ängste, Schuld, ich bin nicht gut genug, ich bin schwach usw. hoch. Diese Gefühle waren schon immer da. (Sind keine Diät-Folge, sie gehören zu deinem Lebens-Drama). Wenn die Schutzhüllen fallen, zeigen sie sich, um wahrgenommen, anerkannt, bearbeitet und letztendlich angenommen zu werden. Sonst kommt das Gewicht zurück. Wenn du nach einigen Diäten im Gesamten eher zugenommen hast, hat das damit zu tun, dass die ursprünglichen Gefühle durch den Diätfrust noch verstärkt wurden und Gefühle des Mangels dazugekommen sind, worauf dein Körper mit Schutz und Fülle reagiert hat.
Wenn du untergewichtig bist, bleibt dir nichts anderes übrig, als dich deinen Gefühlen zu stellen, Schritt für Schritt, sonst kann der Körper Gewicht nicht halten. Nähe, Liebe, Fürsorge, Achtsamkeit usw. nähren deine Seele und somit auch deinen Körper.
Das klingt nicht sehr ermutigend. Vielleicht hast du gar keinen Bock darauf, dich deinen Gefühlen zu stellen. Das Leben ist schon hart genug. Und die meisten Menschen wählen im Zweifelsfall das Drama, weil man sich darin gut spüren kann. (Es gibt auch Menschen, die sich ritzen, sich selber verletzen, um sich zu spüren. Auch sie verlegen Gefühle auf die Körperebene). Es ist nichts falsch daran, es ist einfach eine Entscheidung, auf welche Art und Weise man sein Leben erfahren möchte.
Wenn du dich deinen Gefühlen nicht stellen magst, dann gibt es doch eine Möglichkeit: Nimm dich und deinen Körper bedingungslos und kompromisslos an. So wie du bist. Und so wie dein Körper ist. Wenn du dich liebst, so wie du bist und deinen Körper so wie er ist, lässt du auch los. Und weil du dich und deinen Körper bedingungslos angenommen hast, brauchst du auch weniger Schutzpolster und einige Kilos werden von dir wegfallen. Und mit den übrigen wirst du dich wohlfühlen und zufrieden sein. Oder als Untergewichtige wirst du zunehmen, weil Selbstakzeptanz und -Liebe dich nähren.
Identifikation und Drama
Identifikation mit deinen Gefühlen, deinem Schmerz, deinen Problemen bindet dich ans Drama, hält dich im Drama fest. Mit Drama meine ich all die Kämpfe, die du kämpfst, die Schmerzen, die du erleidest, die wiederkehrenden Probleme, Menschen die dich verletzen (oder die du verletzt), die Sorgen, die Ängste, die dich belasten, Schuld, Unsicherheit, Abgründe, Krankheit, Dilemma….
Jahre meines Lebens habe ich Probleme gelöst, transformiert, habe ich mich mit den Abgründen des Lebens beschäftigt, damit auseinandergesetzt. Mein Körper hat so sensibel auf alles reagiert, dass mir letztlich nichts anderes übrig blieb, als zu lernen, seine Sprache zu verstehen und mein Leben zu ändern, die Themen zu lösen. All die Jahre war ich im Drama unterwegs. Und kaum war ein Problem gelöst, zeigte sich das nächste. Keine Atempause, kein Verweilen in Ruhe, Frieden, Freude.
Für mich waren das Lern-Jahre. Meine Ausbildung zur Heilerin. Alles selber erfahren, um das Leiden der Menschen nachvollziehen zu können. Aber auch um den Schritt von Mitleiden zum Mitfühlen zu machen. Den Schmerz anzunehmen und umzuwandeln, anstatt mich dagegen zu wehren. Wege der Heilung zu erkunden. Um Heilung zu verstehen.
Was ich dir mit meinen Artikeln schenken möchte, sind Erkenntnisse, wie du den Mühlen des Dramas entkommen kannst. Wie du den Herausforderungen des Lebens entkommen kannst, indem du aussteigst. Aussteigst aus dem Drama. Das heisst nicht, das was dich herausfordert zu verdrängen! Die Abwehr gegen alles, was du nicht magst, der Kampf dagegen, das Aufrechterhalten des Schutzes, verbraucht ungeheuer viel Kraft und Energie. Energie, die dir dann fürs Leben fehlt. Für das lebendig sein. Du bist immer am Kämpfen, was das Gegenteil ist von Geniessen, Lust, Freude, Erfüllung….
Identifikation und Bewusstsein
Da Probleme viel Schmerz transportieren, dich möglicherweise schon hartnäckig seit Jahren begleiten, einen dunklen Schatten über dein Leben werfen, dich im Drama gefangen halten, kommt das Gefühl auf, dass der Weg der (Er)Lösung genauso schwierig und schmerzvoll sein muss.
Was ich in meinen Blogs mit dir teilen möchte, ist, was ich aus meinen Transformationsjahren gelernt habe: Es kann ganz einfach gehen. Du musst nicht in die Vergangenheit zurück, in den Schmerz abtauchen, darin herumwühlen und dich wieder daraus „erretten“. Das Geheimnis ist, dich nicht mehr ins Drama hineinzubegeben, dich nicht mehr vom Drama einfangen zu lassen. Das ist nicht verdrängen, das ist eine Entscheidung. Drama stelle ich mir vor wie eine Wäschemangel (das Schwingprogramm), die (das) alles Wasser (Leben, Freude, lebendig sein) aus der Wäsche (aus dir) herausschleudert.
Im Beispiel mit dem multiplen-Frau-sein (letzter Blog), nimmst du den Fokus von der Dicken, Dünnen weg, (die für dich viel Negatives, vielleicht sogar all deinen Schmerz symbolisiert) und bist dir gleichzeitig all deiner Stärken und deiner Schönheit bewusst. Was geschieht jetzt mit deinen Empfindungen? Du wirst innerlich weit, der Druck lässt nach. Du bist dir deiner selbst bewusst, und nicht nur der „Drama-Lieferantin“. Du kommst wieder im Jetzt und bei dir an. Wo ist jetzt das Drama? Wenn du (wieder) ganz bei dir bist und im Jetzt, bist du frei. Du hast nichts verdrängt, du hast lediglich den Fokus von Schmerz und Drama abgezogen (und von den Aspekten in dir, die du ablehnst, und die dir ständig im Kopf „herumgeistern“). Wenn du das immer wieder übst, es dir immer wieder gelingt, kannst du mit der Zeit zu den tollen, starken Frauen in dir auch noch all die dazunehmen, die du nicht so magst. Dann bist du „vollzählig, ausgeglichen“ und du kannst dich so (an)nehmen, so sein, wie du bist.
Mir wird immer wieder gesagt, dass das Beobachten ohne zu Werten schwierig sei. Ich glaube, dass das nur schwierig ist, weil du zuviel erwartest, oder weil du denkst, dass man schon „erleuchtet sein muss“ um das zu können. Du kannst dir nicht vorstellen, dass so etwas Einfaches etwas bewirken könnte. Es ist so einfach.
Nehmen wir mal an, du bist mitten in einem Streit mit deinem Mann. Plötzlich hast du den Impuls, dass du das mit dem Beobachten mal probieren könntest. Du kannst sagen: Moment, ich muss mich jetzt mal besinnen. Du nimmst einen tiefen Atemzug (was ist da gerade?) Ok., wir sind mitten im Streiten. (was macht das mit mir?) Du beobachtest deine Emotionen, die jetzt gerade am schäumen sind. Du kannst sie benennen, wenn dir das hilft, aber einfach zuschauen. Du beobachtest die Gedanken, die jetzt in dir drehen, aber einfach vorbeiziehen lassen. Du beobachtest deinen Körper: was ist jetzt gerade da los (um die Brust ist es ganz eng, der Atem stockt, das Herz rast, hier schmerzt es, da ist es hart wie ein Panzer…). Aber du analysierst nichts. Auch nicht den Streit. Während du beobachtest bist du ganz bei dir. Die Drama-Energie fährt herunter, der Druck lässt nach, es wird leichter. Vielleicht fragst du dich plötzlich, warum ihr überhaupt gestritten habt. Was da eigentlich war. (Jetzt nicht anfangen zu denken!) Es ist vorbei. Dein Mann wird die Veränderung auch spüren und ihr werdet aufeinander zugehen können. Jetzt nur nicht wieder anfangen.
Erlösung, Problemlösung geschieht immer im Bewusstsein. Du kannst es mit dem Kopf nicht schaffen. Wenn du dein Bewusstsein auf etwas richtest (z.B. beobachtest), verändert es sich. Und mit der Zeit erlöst es sich. Einfach so. Das ist mit Logik nicht erklärbar, aber es ist so.
Auch in meinen Transformationsjahren kam irgendwann die Erkenntnis des Themas, und darauf das Beobachten, wie und wann es in meinem Leben auftaucht. Da und dort konnte ich dann bewusst etwas verändern und irgendwann war es weg. Du kannst die Probleme nicht über den Kopf aus dem Leben schaffen oder dagegen ankämpfen. Damit gibst du ihnen Aufmerksamkeit und viel Energie (Nahrung).
Je öfter du ins UND gehst und ins Beobachten gehst, desto gelassener wirst du. Das Drama kann dich nicht mehr so leicht einfangen, manchmal siehst du es auch kommen: „Ha, ich kenn dich! diesmal kriegst du mich nicht!“ Es ist eher wie ein Spiel anstelle von Kampf. Je öfter du es übst, damit spielst, desto mehr Raum wird Gelassenheit in deinem Leben einnehmen und du wirst immer freier.
Seit etwa 3 Jahren falle ich fast nicht mehr aufs Drama herein. Einzig der Computer kann mich noch ausser mir bringen, seiner „Blödheit“ bin ich manchmal ausgeliefert und dann kann ich „täubele“ wie ein kleines Kind. (Er transportiert noch einen Kindheitsschmerz: hilflos, ausgeliefert sein). Aber es ist schon viel besser geworden. Und in der Selbstliebe bin ich noch nicht so ganz angekommen, da falle ich noch öfter mal in den „Selbst-Bestrafungsmodus“ was mir dann mein Körper, der kompromisslose Kompass sogleich meldet. Aber sonst ist mein Leben leicht geworden. Und einfach. Auch wenn grosse Probleme auftauchen, kann ich schnell wieder loslassen. Es hilft mir, den anderen und den Problemen nichts, wenn ich anfange „darin zu drehen“. Und wenn ich gelassen bleibe, fliesst mir das Leben zu. Der Kampf ist vorbei.
Ich wünsche dir auch mehr Gelassenheit und Leichtigkeit und grüsse dich herzlich
Elisabeth
Manchmal sitzen Themen sehr tief und lassen einen nicht so leicht los. Wenn du spürst, dass du Unterstützung brauchst, dass du allein nicht weiterkommst, biete ich dir gerne Behandlungen (auch Fernbehandlungen) an. Sie dienen einerseits der Reinigung, Ausleitung von Druck, Stress, Lasten, aber auch Themen können aus dem Körperspeicher entlassen werden, wodurch dein Leben wieder freier wird, Veränderung möglich ist.
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