Dein Feind, dein bester Freund:
Es gibt immer Menschen in unserem Umfeld, die uns herausfordern. Diese Menschen reagieren unbewusst aus ihren ungeliebten Anteilen heraus auf unsere ungeliebten Anteile. Sie sind ungewollt unsere grössten Entwicklungshelfer, wenn wir verstehen, was da geschieht und wenn wir ihr „Angebot“ annehmen. Das klingt für dich jetzt vielleicht wie völliger Blödsinn, darum wollen wir uns das zusammen mal genauer anschauen.
Gehen wir nochmals zurück in die Kindheit:
Du bist oft angeeckt und abgelehnt worden. Ein kleines Kind erlebt ein Nein nicht der Situation entsprechend, sondern als Ablehnung seiner selbst. Wenn ein Wesen sozialisiert wird (Familie, Schule, Arbeit, Moral, Religion (ja, auch da) Gesellschaftsnormen), wird es automatisch entmachtet. Die individuelle Kraft, Energie, alles überschäumende und ausserordentliche, schillernde muss gebändigt werden, damit man in die Herde passt. Ein Herdentier, das anders ist, ein schwarzes Schaf, ein weisser Wolf… wird ausgegrenzt, und dadurch ist sein Überleben gefährdet.
Natürlich hast du dich angepasst, du wolltest überleben und geliebt werden! Dabei hast du aber deine „von der Herde“ nicht erwünschten Eigenarten als ungeliebt und unerwünscht abgestempelt und abgebucht und in diesem Zustand schlummern sie irgendwo in dir drin. Diese Eigenarten sind aber oft deine wahre Stärke und das, was dich als einzigartige Persönlichkeit ausmacht. Erinnere Dich: ein Wesen muss entmachtet werden, um in die Herde zu passen.
Der Spiegel der Herausforderung
Auch hier hält unsere Seele wieder einen Spiegel für uns bereit, indem wir Menschen begegnen, die uns genau auf diese Anteile in uns aufmerksam machen. Ganz einfach, weil sie sind, wie sie sind. Oder sich dementsprechend verhalten.
Wenn dir jemand spontan unsympatisch ist, schaust du in diesen Spiegel. Oh, du sollst nicht werden wie er! Aber schau genau hin. Er macht dich vielleicht wütend, oder stösst dich ab, weil er „schamlos“ irgend eine „verbotene“, ungeliebte Eigenschaft lebt, oder vielleicht nur ausstrahlt. Und genau um diese geht es. Wenn du einem solchen Menschen begegnest, er in deine Welt hineinkommt, dann ist es Zeit, dann will dieser Anteil zurück in dein Leben! Dann brauchst du diese Eigenschaft wieder, um weiterzukommen, um aus deiner „Mühle“ herauszukommen, zurück ins lebendige Leben. Es lohnt sich immer, bei „ungeliebten Menschen“ wirklich genau hinzuschauen, sie haben etwas für dich.
Dieser Spiegel hat auch noch einen anderen Blickwinkel: Ich habe spontan irgend etwas getan, gesagt… und dann habe ich gedacht: „genau wie…“. Es war eine Verhaltensweise, die mich an jemanden erinnert hat. und diese Verhaltensweise hatte ich bei dieser Person als nicht gut, förderlich, liebevoll, nährend, unterstützend…. erkannt. Bei den anderen sieht man oft klarer als bei sich selbst. Da ist man nicht so nah dran, man kann klarer hinschauen. Da ist meine Signallampe auf rot gesprungen und ich hatte die Gelegenheit mein Verhalten zu überdenken und zu ändern. Auch da habe ich in diesen Spiegel geschaut.
Macht / Ohnmacht
Wenn du auf das Leben reagierst, anstatt aus dem Vollen zu schöpfen. Wenn du anderen deinen Raum abgibst, dem Frieden zuliebe, aus Fürsorge, aus mangelndem Selbstwert. Wenn du dich selbst herunterspielst, damit andere sich besser fühlen, oder weil du denkst, dass du es nicht besser verdient hast. Wenn du dich minderwertig fühlst. Oder wenn du dich ganz einfach schlecht oder hässlich fühlst, deinen Körper ablehnst…. Dann bist du in einem Zustand der Ohnmacht. Du bist nicht in deiner Kraft, deiner Mitte, deiner natürlichen Macht (wie fühlt sich dieses Wort an?), du lebst nicht deine Schönheit, Lebenslust, Lebensfreude…
In diesem Zustand „lädst du andere Menschen ein“, auf dich zu reagieren. Diese Menschen sind auch aus ihrem Gleichgewicht gefallen, passen oft perfekt zu dir als Gegenstück. Leben vielleicht das Machtspiel aus ihrer versteckten Ohnmacht heraus.
Wenn du gemobbt, angegriffen, unterdrückt, heruntergemacht, angezickt wirst, bist du ziemlich sicher auf irgendeine Weise im Zustand der Ohnmacht. (Machst du dasselbe vielleicht (unbewusst) sogar mit dir selber? Beobachte deinen Gedankenfluss). Wenn du dich entscheidest, innerlich einen Schritt zurückzutreten und du es wagst, in diesen Spiegel zu blicken, wenn du es schaffst, den Fokus von deinem „Feind“ und deiner Verletzung wegzuziehen und einfach in diesen Spiegel blickst, dann kannst du sehr viel über dich lernen. „Was tut (wie ist) der andere? Was macht das mit mir? Wie fühle ich mich dabei? Was an mir reizt den Anderen, was will er mir aufzeigen? Was ist das Thema? Ist es möglich, dass ich den Anderen tief in mir wiederfinde als ungeliebten, abgelehnten Anteil von mir selbst?“….
Manchmal muss man für sich den Blick in diesen Spiegel vielleicht „übersetzen“. Ein Beispiel: Jemand greift dich immer wieder an und bringt dich in einen Zustand der Ohnmacht und Hilflosigkeit, du fühlst dich zutiefst verletzt und erniedrigt. Nun heisst das nicht, dass du auch übergriffig werden, zurückschlagen sollst! Alles in unserer Welt (ausser die bedingungslose Liebe) hat zwei Seiten. Hier geht es um Übermacht – Ohnmacht, in der Mitte, im Ausgleich steht die natürliche Macht, oder neutral Lebenskraft. (Übermacht ist kompensierte Ohnmacht!). Hier fordert dich der Spiegel auf, dir diese deine Urkraft, die du in dir unterdrückt hast zurückzuholen. Frage dich immer wieder: bin ich gerade jetzt in meiner Kraft, in meiner Mitte? Was kann ich für mich tun? Was brauche ich, damit ich diese Kraft spüren, fühlen kann?
Wenn der Andere dich nerft, reizt, und du zum Angreifer wirst, dann reagierst du auf die ungeliebten, abgelehnten, vergessenen Anteile in dir selbst, die du im Spiegel siehst. Du hast sie so weit weggesteckt, dass du sie meist nicht mehr sehen kannst, und darum brauchst du Menschen, die sie dir zurückspiegeln. Wenn jemand dich dazu bringt, dass du „so richtig in die Emotionen kommst“, dann geht es immer um dich selbst! Es ist dir dann nicht mehr möglich, mit Verständnis und Mitgefühl zu reagieren, wie wenn es einfach um einen anderen Menschen geht. Entweder spiegelt dir der Andere genau die Eigenschaften, die du damals als unerwünscht und ungeliebt unter Schmerzen „abgebucht“ hast. Oder er spiegelt deine Schwächen (darin war mein Sohn grosse Klasse), oder er spiegelt dir die Strategien, die du entwickelt hast, um das darunterliegende zu schützen oder zu kompensieren.
Wenn du z.B. Aktionismus entwickelst, um deinen Schmerz nicht fühlen zu müssen, dann kannst du träge, „faule“ Menschen nicht um dich ertragen. (Trägheit und Faulheit ist genau die Gegenstrategie), oder andere „Aktionisten“ werden zur Konkurrenz. Wenn du einfach ein aktives Naturell hast, wirst du in sich ruhende Menschen als Gegenstück sehr schätzen Oder andere aktive Menschen nicht als Konkurrenz empfinden. Merkst du den Unterschied?
Schwäche ist übrigens auch eine „Strategie“. Man hat dir deine Stärke genommen, schwach bist du „ungefährlich“ und bequemer. Wenn du schwach bist, besteht die Chance, dass du dadurch von den Starken (kann auch eine Strategie sein) Zuwendung und Unterstützung kriegst. In meinen Augen gibt es keine schwachen Menschen, sie haben einfach ihre Stärke geopfert, um geliebt zu werden…
Werfen wir auch noch einen Blick in den Körperspiegel: Nicht gelebte (Schöpfer)Kraft oder natürliche Macht (Leber) führt zu Aggression (neutral:Antriebskraft) oder zu Autoaggression (Aggression=Galle). Mit der Zeit versteinert diese ungelebte Energie (Leber- Gallensteine). Frauentypisch.
Nicht gelebte, zurückgestaute Empfindungen, Gefühle, Emotionen (Niere), führen mit der Zeit zu Nierensteinen. Männertypisch.
Wenn die Organe diese nicht gelebte, versteinerte Energie wieder ausstossen (den Körper davon befreien) ist das enorm schmerzhaft (Koliken). Der vermiedene seelische Schmerz wird akkut auf der Körperebene erfahren und durchlitten.
Eine Geschichte aus meinem Leben
Ich habe dir schon erzählt, dass mein Sohn meine grösste Herausforderung war. Aber dass ich ihm auch unendlich dankbar bin dafür. (Ich habe dir auch bereits erzählt, was für eine junge Frau ich war. Oje.) Er hat mich auf meine Hinterbeine gestellt, weil ich seine Herausforderungen (er war einer dieser Multispiegel) angenommen und nicht ihn bekämpft habe. Als er noch ziemlich klein war, hat mir eine Astrologin gesagt: „Er wird seinen Weg finden. Aber es liegt in deiner Hand. Das Thema heisst: Mutter sein in Stolz und Würde“. Huch!!! Das ist mir später noch oft in den Sinn gekommen. Und es hat mich immer wieder auf meinen Platz gestellt. Später, in seiner Pubertät, sagte eine Freundin: „Ist dir eigentlich bewusst, dass dein Sohn sich auf deinem Thron lümmelt, und er fühlt sich da überhaupt nicht wohl! Setz dich endlich drauf, es ist dein Platz und gib den Lümmel frei, damit er sein Leben leben kann!“
Beide Ratschläge haben mich an meine natürliche Macht erinnert, eine wahrhaft königliche Macht. Wenn ich meinen Platz eingenommen hatte, fühlte ich mich ruhiger, kraftvoller, ausgeglichener. Und auf meinen Sohn hatte es die gleiche Auswirkung. Er hörte auf zu hampeln, war konzentrierter, ruhiger, friedlicher.
Wenn der „Feind“ bei dir etwas auslöst, du das Thema erkennst und du dadurch wieder mehr zu dir zurückfindest, du in deinem Leben etwas verändern kannst und du vielleicht sogar Dankbarkeit ihm gegenüber empfinden kannst, ist der Krieg beendet. Manchmal ist es wie Magie. Entweder fällt der Aggressionszustand einfach in sich zusammen und man kommt plötzlich miteinander aus (erinnere dich an den „Tischkrieg“ zwischen meinem Mann und meiner Tochter), oder die Person verschwindet sang- und klanglos aus deinem Leben, oder du wirst durch eine Veränderung in deinem Leben von ihr weggeführt. Oder der ehemalige Feind bleibt in deinem Umfeld, aber ihr habt keine Berührungspunkte mehr. Es gibt allerdings auch Menschen, die tragen mehrere Spiegel für dich in ihrer Tasche, dann wird dir der nächste gezeigt. Die klarsten Spiegel sind die Menschen, die dir sehr nahestehen: deine Kinder (vor allem in der Pubertät), dein Partner, deine Familie.
Ich habe vor allem das Thema Macht / Ohnmacht als Beispiel genommen, weil dieses Thema für die meisten von uns zutrifft. Natürlich findest du in diesem Spiegel alle Themen.
Wenn du deinen Platz einnimmst, deinen Raum ausfüllst, dein Leben lebst, in deiner Kraft, deiner Macht bist, deine volle Schönheit zeigst, dann gibst du die „Lümmel“ frei. Dann gräbt keiner an deinem Fundament. Du wirst respektiert und geachtet. Und wenn du dich selber lieben lernst, wirst du auch noch wiedergeliebt. Auch hier wirkt der Spiegel: wenn sie dich ansehen, schauen sie in einen Spiegel der Ergänzung.
In meinem nächsten Artikel werde ich nochmals etwas vertieft auf diesen Spiegel eingehen und dir einige Hilfen im Umgang damit in die Hand geben.
Wenn du spürst, dass du Unterstützung brauchst, dass du allein nicht weiterkommst, biete ich dir gerne Behandlungen (auch Fernbehandlungen) an. Sie dienen einerseits der Reinigung, Ausleitung von Druck, Stress, Lasten, aber auch Themen können aus dem Körperspeicher entlassen werden, wodurch dein Leben wieder freier wird, Veränderung möglich ist.
Von Herzen
Elisabeth
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