Der Spiegel der Ergänzung:
Menschen in welche du dich verliebst, deine besten Freunde, Menschen, die du bewunderst gehören in diese Kategorie. Sie sind und leben das, was dir (noch) fehlt, sie ergänzen dich, zusammen seid ihr mehr, sogar mehr als die Summe. Du kannst an dein Gegenüber einiges abgeben, das dir schwerfällt, im Gegenzug übernimmst du einiges, was dem Anderen schwer, und dir leicht fällt. Ihr lernt voneinander und mit der Zeit werdet ihr euch idealeweise „gleicher“. Nicht immer fällt das leicht, aus den Gegensätzen entstehen auch Spannungen, aber Spannung gehört zur Anziehungskraft und macht das Leben abwechslungsreich, spritzig und erfrischend.
Ergänzende Spiegel sind Schrittmacher,
falls man den Anderen so annimmt, wie er ist. Hier eine Geschichte aus meinem Leben:
Ich war eine scheue, zarte junge Frau, immer lieb und nett, tat oder sagte nichts, was andere hätte verletzen können, und ich war immer für die Anderen da. (wenn ich das so niederschreibe schaudert es mich, ehrlich). Meine besten Freundinnen waren Widder- Frauen, die absolute Ergänzung, was aber auch problematisch hätte sein können. Mit der Einen, nennen wir sie Eva, lebten wir als junge Familie in WG. Eva war sehr spontan und laut, manchmal ein Elefant im Porzellanladen. Wenn sie weinte, weinte sie Bäche, wenn sie lachte konnte man es weithin hören, kurz, sie war echt und in ihren Stimmungen ziemlich „unzensiert“.
Nun waren unsere Freunde auch ihre Freunde. Manchmal machten sie sich liebevoll über Eva lustig, zogen sie auf, foppten sie, aber das tat der Liebe keinen Abbruch!!! So lernte ich, dass man auch geliebt wird, wenn man mal über die Stränge schlägt, wenn man sich nicht anpasst, wenn man authentisch ist. Das erste, das ich wagte, war laut mit ihr zu lachen, worauf wir als die Weiber mit dem „Hexenlachen“ bekannt wurden. Wenn wir zusammen den Abwasch erledigten, sangen wir laut und extra-scheusslich, (auch bei offenem Fenster) aber es machte echt Spass. Irgendwie fiel es mir leicht, Eva einfach so anzunehmen und zu lieben wie sie ist, dadurch konnte sich meine eigene Spontanität entfalten, durch sie befruchtet. Mein Mann hatte bei ihren Gefühlsausbrüchen manchmal Angst, dass er etwas falsch gemacht hätte, aber ich beruhigte ihn immer: es ist alles ok, das ist einfach Eva. Als Eva uns verliess, weil sie Mutter wurde und ein eigenes Nest bauen wollte, wurde mir erst so richtig bewusst, wie sehr ich mich durch sie verwandelt hatte.
Das Andersartige im Anderen zu lieben und anzunehmen bringt es in dir zur Entfaltung.
Bewunderung als Weckruf
Mit Aussagen wie:“das kannst du (noch) nicht, dafür bist du noch zu klein, das macht man so (anders, als du es gemacht hast, und natürlich besser), du bist ungeschickt, (und von anderen Kindern:) du bist blöd, doof….“ hat man dich dazu gebracht, dass du vielen deiner Gaben nicht vertraut und sie nicht entwickelt hast. Wenn du sehr lebendig und spontan warst, hat man dich zurückgebunden, du warst zu anstrengend, zu auffallend (sei bitte nicht „anders“, damit machst du dir und uns das Leben schwer,) und so hast du dich „verträglich zurechtgestutzt“. Dabei hast du vieles in dich zurückgestaut, unterdrückt, was dich ausmacht, was du bist, deine wahre Schönheit. Vielleicht sind wir Frauen deshalb so kritisch vor dem Spiegel, weil wir nach unserer „verlorenen Schönheit“ suchen.
Auch in der Berufswahl haben wir oft nach anderen Kriterien entschieden, als nach unseren Wünschen und unserer Sehnsucht, zumal die Angebote meist nicht das enthielten, worauf wir wirklich Lust hatten, und wo wir auf Erfüllung hoffen konnten. Vieles ist erst auf einem weiteren Bildungsweg möglich. Und künstlerische Berufe sind brotlose Berufe, hat man uns gesagt, und wenn die ganze Gesellschaft so denkt, ist das auch so, weil die Kunst dann auch keine Unterstützung hat, ausser für einige wenige, die dann meist ungesund hochgepuscht werden und oft daran zerbrechen. Und dann heisst es: siehst Du?!!!
Wenn du nun jemanden sehr bewunderst (du bestaunst ein Wunder), manchmal sogar anhimmelst (in den Himmel erhebst), dann siehst du in den Spiegel deiner „verlorenen Schönheit“. Glaube mir, Menschen, die du bewunderst, sind oder leben genau das, was du auch in dir trägst und unterdrückt hast, manchmal so tief, dass du meinen Worten jetzt keinen Glauben schenken kannst. Wenn dieser Mensch keine Resonanz mit dir hätte, würde er dich nicht so tief berühren. Dann würdest du ihn toll finden und das wars. Vielleicht erkennst du aber eure Gemeinsamkeit, und dann ist deine Bewunderung die Aufforderung, genau diesem Anteil in deinem Leben mehr Gewicht zu geben und ihn noch besser zu entwickeln.
Wenn du das Gemeinsame nicht erkennen kannst
Nehmen wir eine Schauspielerin als Beispiel (es kann natürlich auch ein Er sein, dann übersetze, es ist unbequem, ständig beide Formen zu schreiben und zu lesen). Schau dir ihre Filme nochmals an und beobachte dabei genau dein Empfinden. Spielt sie vorwiegend Rollen, die du in deinem Leben auch gerne spielen möchtest? Was genau fasziniert dich daran? Da ist etwas, das aus dir heraus will, das gelebt werden will.
Ist sie eher unscheinbar, aber in jeder Rolle absolut überzeugend? Dann hast du vielleicht deinen eigenen Ausdruck zurückgenommen, weil du zu auffallend warst (oder zu anstrengend), oder weil du gespürt hast, dass andere sich in deiner Gegenwart minderwertig fühlen… Du hast deine Farben verloren hast dich mit Pastell oder Grautönen zufriedengegeben, damit andere sich in deiner Gegenwart wohler fühlen. Zeige dich, auch wenn es dir Angst macht, du kannst es auch in kleinen Schritten angehen. Denn deine Lebendigkeit kann andere auch erfreuen, motivieren, beflügeln und dein Leben wird wieder reich.
Ist es etwas in ihrer Mimik, Gestik, in ihren Bewegungen, in ihrer Haltung (das Mimische ist der Trigger für etwas das in dir ruft), dann versuche immer wieder, sie zu imitieren und beobachte, was das in deinem Empfinden, in deiner Gefühlswelt auslöst oder verändert. Was dich an einem anderen Menschen fasziniert bewusst nachzuspielen, kann tatsächlich hilfreich sein, etwas Verdrängtes wieder zu aktivieren, wieder neu in dein Leben hineinzulassen und alte einschränkende Gewohnheiten (die wir als Ersatz entwickelt haben) abzumildern. Eine Rolle zu spielen verändert etwas in dir (vor allem, wenn die Rolle bereits in dir angelegt ist). Versuche einmal einen Hut zu tragen: Du wirst zu einer anderen Person.
Biografien von bewunderten Personen zu lesen, oder von Personen, die in ihrem Leben etwas erreicht haben, das du in deinem Leben verwirklichen möchtest, kann auch sehr hilfreich sein. Auch diese Menschen sind nicht so zur Welt gekommen und haben einiges gemeistert. Was diese Leute geschafft haben, sollte dir doch auch möglich sein!
Einfacher ist es, wenn die Bewunderte jemand aus deinem Umfeld ist. Beobachte auch hier ganz genau, was dich an ihr so fasziniert. Im freundschaftlichen Kontakt mit ihr kann, wie bei Eva und mir, die Bereicherung in deinem Leben spontan geschehen. Aber Achtung! In Beziehung mit einem Menschen kann es auch ins Gegenteil umschlagen, dass die „Negativseite“ des dir Fehlenden dich zu nerven beginnt. (Damit hast du in deiner Kindheit vielleicht die anderen genervt. Das ist Zündstoff). Und das willst du ganz bestimmt nicht in dein Leben lassen. Darum habe ich oben erwähnt, dass du Bereicherung erfährst, wenn du diesen anderen Menschen so annimmst, wie er ist. Neben bewunderten Menschen fühlen wir uns oft minderwertig und so neigen wir dazu, Fehler bei ihnen zu suchen, um sie „zu uns herunterzuholen“. Und so kann dieser Spiegel niemals funktionieren!
Wenn du so sein möchtest wie jemand anderes,
hat das immer etwas mit dir zu tun. Und zwar mit einem „versenkten Anteil“ in dir. Du sehnst dich nicht nach etwas, das dir wesensfremd ist. Erinnere dich: das Sehnen, das dich suchen lässt, ist eine Botschaft deiner Seele. Es ist die Sehnsucht nach Wachstum, nach (wieder) ganz werden. Was dir fremd ist, ist dir ziemlich gleichgültig (ausser es ist die ideale Ergänzung zu dir, was auch wieder zu dir gehört). Beobachte einmal die Menschen auf der Strasse: die einen sind dir sympathisch, andere spontan unsympathisch. Beide haben etwas mit dir gemeinsam. Die zweiten gehören zum Spiegel, den ich im nächsten Beitrag mit dir anschauen möchte. Wieder andere gehen einfach an dir vorbei und lösen keinerlei Empfinden in dir aus. Sie sind dir egal, sie sind fremd, sie gehören nicht in deine „Wesensfamilie“. Du teilst deine Atemluft mit ihnen, den Lebensraum, ihr gehört gemeinsam zum Grossen Ganzen, aber ihr teilt keine Trigger, die euch verbinden.
Es kann aber auch sein, dass dich jemand nervt, weil er „schamlos“ so ist, so lebt, wie du (noch) unbewusst gerne sein möchtest. Wenn du jemanden ein wenig beneidest, weil er das ist, das hat, was du gerne (sein) möchtest, dann gehört auch dieser Mensch zum Spiegel der Ergänzung. Weil auch er dir etwas Fehlendes spiegelt, etwas das deine Sehnsucht weckt. Aber er stösst dich ab, weil er in dir eine Erinnerung an das Zurückgewiesen werden in deiner Kindheit weckt: „man hat nicht so zu sein!“
Spiele in den nächsten 3 Wochen mit diesem Spiegel. Je bewusster dir die einzelnen Spiegel werden, desto weniger nimmst du gewisse Dinge persönlich, desto mehr kannst du andere so annehmen wie sie sind und ihnen vielleicht sogar dankbar sein für die Herausforderungen, vor welche sie dich stellen.
Wenn du spürst, dass du Unterstützung brauchst, dass du allein nicht weiterkommst, biete ich dir gerne Behandlungen (auch Fernbehandlungen) an. Sie dienen einerseits der Reinigung, Ausleitung von Druck, Stress, Lasten, aber auch Themen können aus dem Körperspeicher entlassen werden, wodurch dein Leben wieder freier wird, Veränderung möglich wird.
Liebe Grüsse
Elisabeth
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