Konflikt: was nun? Was tun?
Ein Mensch, mit dem ich in Konflikt bin (oder er mit mir), gewährt mir einen Blick in den Spiegel der Herausforderung. Das war das Thema meines letzten Artikels. Das kann aber eine derart grosse Herausforderung sein, so unendlich verletzend, dass dich der Blick in den Spiegel überfordert und du im Schmerz oder in der Wut hängenbleibst.
Deshalb möchte ich dich damit nicht allein lassen. Es kann tatsächlich sein, dass allein dein Hinschauen, die Erkenntnis dessen, was dieser Mensch dir aufzeigt, bereits ausreicht, dass die Situation sich ändert, dass die Konflikt- Energie kollabiert, und ihr Euch beide vielleicht fragt, was denn da einmal war. Und dass du bemerkst, dass sich in deinem Leben etwas spürbar verändert hat. Es kann auch sein, dass sich in deinen anderen Beziehungen dadurch etwas wandelt. Aber es geht nicht immer so leicht. Manchmal braucht es mehr.
Lies nochmals in meinem letzten Artikel: Menschen als Spiegel 2 (oben rechts „vorherige“) das Fettgedruckte. Wenn du auf diese Weise dem Thema auf die Spur kommst, das dir der andere Mensch im Spiegel zeigt, dann achte in deinem Leben darauf, wie, wann und auf welche Art sich dieses Thema immer wieder zeigt und dich herausfordert und erkenne seine verschiedenen Facetten und „Gesichter“. Lerne es immer besser kennen. Beobachte, was in dir geschieht, mit dir passiert, wenn und wann es wieder auftaucht. Je besser du es kennen lernst, desto eher wirst du Wege finden, wie du es verändern kannst.
Ein Beispiel: Es gab eine Frau, die hat es immer wieder fertiggebracht, dass ich mich neben ihr elend, klein, hilflos, machtlos fühlte (Thema). Durch sie wurde mir bewusst, dass es noch andere Menschen gab, die dieses Thema bei mir triggerten, aber auch viele Situationen in meinem Leben, wo dasselbe mit mir passierte. So fing ich an, zu beobachten. Ich wurde sensibilisiert auf dieses Thema, es geschah mir nicht mehr „einfach so“. Ich entdeckte es in allen möglichen Situationen und Facetten: „aha, da ist es wieder“, und ich beobachtete, wie ich darauf reagierte, was es mit mir machte…. Ich begann, die Stimmen aus der Vergangenheit zu „hören“, die jetzt aber oft aus meinem eigenen Inneren erklangen: „Du bist ein Träumer, du schaffst es nicht, in dieser Welt zu bestehen, du bist nicht stark, nicht gut genug, schon wieder versagt, ich bin einfach zu schwach….“
Ich habe natürlich auch genau beobachtet, wie ich jeweils darauf reagierte, und versuchte jetzt neue Wege zu gehen, die für mich möglich waren, andere Reaktionen, oder auch gar nicht darauf einzusteigen, weil ich nämlich wusste, dass es meist gar nicht stimmte, dass ich mich schon oft im Leben bewährt hatte, dass ich gar nicht so schwach bin, dass lediglich ein verletzter kindlicher Anteil von mir noch daran glaubt und darunter leidet. Wenn du ein Thema so genau beobachtest, fängt es an, seine „Ladung“ zu verlieren und manchmal musste ich sogar schmunzeln: ätsch, nicht reingefallen!“
Das schöne ist: Wenn Du ein Thema in deinen Fokus nimmst, brauchst du es nicht bis in den „hintersten Winkel“ zu erlösen, Der Leidensdruck lässt nach, oder die Krankheit, die damit verbunden war heilt, lange bevor du zur bitteren Neige gehen musst. Es reicht, dein Bewusstsein wirklich darauf zu richten und erste mutige Schritte zu gehen, damit Heilung geschehen kann.
Wenn sehr viel Schmerz mit einem Thema oder mit einem geopferten Anteil verbunden ist, dann will dieser Schmerz angenommen, geheilt werden, damit du wieder vollständiger werden kannst.
Wie kann ich den Konflikt erlösen?
Ist dieser Mensch der einzige, der dich auf ein spezielles Thema hinweist? Oder stehst du noch mit anderen Menschen im gleichen, oder in einem ähnlichen Konflikt? Wirst du mit diesem Thema vielfältig konfrontiert? (z.B. Übergriff, runtergemacht werden, Mobbing, das kann dir mit „vielen Gesichtern“ begegnen). Dann geht die Verletzung tiefer und der Schmerz (die Verzweiflung?) ist gross.
Wenn dir ein Thema von vielen in vielen Variationen gezeigt wird, musst du weiter zurück gehen, sozusagen an die Wurzel. Versuche dich zu erinnern, wann und mit wem es angefangen hat, oder mit wem es in der Vergangenheit krass war (Eltern, Geschwister, Schule…?) Deine spontane erste Erinnerung. Du kannst dir damit Zeit lassen, wenn du es nicht gleich weisst. Wenn du die Absicht hast, wird etwas auftauchen.
Es ist wichtig, mit dieser ersten Person in den Frieden zu kommen. Das wird auch auf die heutigen Beziehungen einen Einfluss haben. Man sagt, es gilt, zu verzeihen, zu vergeben. Damit bin ich persönlich nicht so glücklich. Wenn ich versuche, zu verzeihen, habe ich immer das Gefühl, dass das nur in meinem Kopf passiert. Wie verzeihe ich? Wie mache ich das aus meinem Herzen heraus, dass ich es auch fühlen kann? Ich habe dann irgendwie den Eindruck, dass ich mit dem anderen Menschen nicht auf der gleichen Ebene bin. Es fühlt sich irgendwie von oben nach unten an.
Wenn du verzeihen kannst, dann ist das wunderbar. Wenn es dir ähnlich geht wie mir, habe ich noch andere Möglichkeiten gefunden. Wichtig ist, dass du nicht nur dem Anderen vergibst, sondern auch dir selbst. Du hast (als Opfer) mitgespielt. Du hast deine Erniedrigung zugelassen. Du hast den Verlust deines Selbstwertes und deiner Selbstliebe zugelassen. Du hast Anteile von dir geopfert, um angenommen und geliebt zu werden.
Danken
Sei dir bewusst:
dass auch die andere Person aus ihrem Schmerz, aus ihrem Mangel, aus ihrer Verletzung heraus gehandelt hat. Auch wenn es eine Person aus deiner Vergangenheit ist, war da bereits eine Verletzung vor deiner Erinnerung, sonst wärst du nicht „unter die Räder gekommen“.
Dass sie auf dein Thema, das sie unbewusst wahrgenommen hat, und nicht wirklich auf dich persönlich reagiert hat. Ihr habt etwas Gemeinsames, auch wenn es nicht dasselbe ist, sich vielleicht eher ergänzt.
Dass sie dein Thema angegriffen hat, und nicht wirklich dich. Dass nicht du sie gereizt hast, sondern das Thema. Und dass sie mit ihrem Verhalten dir unwissentlich gedient hat, sonst hättest du dein Thema vielleicht nicht erkennen können.
Dass diese Person jemandem, der dich verletzt hat in ihrer Ausstrahlung, in ihrem Verhalten gleicht.
Wenn du gerne wissen möchtest, wie deine Konflikt- Person sich fühlt, wie es in ihrem Inneren aussieht, kannst du ihren Namen auf ein A4 Papier schreiben, und dann stehst du mit beiden Füssen auf dieses Papier, schliesst deine Augen, und nimmst einfach wahr, wie du dich, quasi in ihren Schuhen, fühlst. Das kann auch viel dazu beitragen, das dein Schmerz- Feind- Bild sich verändert.
Kannst du dir vorstellen, dass du dich bei dieser Person von Herzen dafür bedankst (in deinem Innern)? Dass du ihr in Gedanken gegenüber stehst, ihr in die Augen siehst, und von Herzen laut Danke sagst?
Und dass du dich auch bei dir bedankst, dafür, dass du den Mut hast, deinem Schmerz in die Augen zu schauen, dass du stark genug warst, das Leid bis jetzt zu (er)tragen, dass du die Grösse hast dich beim „Feind“ zu bedanken, und genug Liebe in deinem Herzen, um grossmütig zu sein. Dann tu es. Sprich es laut aus. Danke. Spüre nach, wie es sich in dir anfühlt. Vielleicht wiederholst du es.
Umarmen
Wenn die Gedanken am Anfang des Danke- Abschnittes schon ausreichen, dass deine Ablehnung abgenommen hat, dass sich deine Stacheln gelegt haben, dann stelle dir die Konflikt- Person einfach vor und umarme sie, wenn sich das gut anfühlt. Ansonsten ist der unten beschriebene Weg der bessere, weil du dich dabei deinen Gefühlen stellst.
Eine weitere Möglichkeit ist, dass du dieser Person in Gedanken gegenüberstehst, ihr in die Augen siehst (wie fühlst du dich dabei?) und langsam, Schritt für Schritt auf sie zugehst. (Du kannst auch eine gute Freundin fragen, ob sie bereit ist, stellvertretend für die Konflikt- Person hinzustehen). Sei dir einfach bewusst, auf wen du zugehst. Und verliere nie den Augenkontakt. Achte bei jedem Schritt auf deine Gefühle. Mach den nächsten erst, wenn sich der innere Aufruhr wieder gelegt hat (lass die Gefühle einfach zu, lass sie wie eine Welle durch dich fliessen, verliere dich nicht in den Empfindungen, sag einfach ja dazu). Wenn du etwas in dich zurückgestaut hast, weil es zu diesem Zeitpunkt zu schmerzhaft war, wollen diese Gefühle gefühlt werden, damit Heilung geschieht. Wenn du ganz nahe vor der Konflikt- Person stehst, spüre gut in dich hinein, ob du sie in die Arme nehmen kannst, ob du dazu bereit bist. Und dann tu es. Eine Umarmung von Herzen hat die selbe Qualität wie das Verzeihen. Und du wirst zurück- umarmt. Geniesse es. Komm ganz in dieser Umarmung an und lass dich „hineinfallen“.
Segnen
Früher haben Eltern ihren erwachsenen Kindern ihren Segen mit auf ihren Lebensweg gegeben, oder vor einer Reise mit auf den Weg. Das heisst mit anderen Worten auch: in Liebe hüllen und in Liebe loslassen. In vielen Ländern dieser Welt wird das Segnen auch heute noch ausgeübt. Wir kennen es vielleicht noch aus der Kirche. Da wird uns Gottes Segen mit auf den Weg gegeben.
Du kannst dich in Gedanken deiner Konflikt- Person gegenüberstellen. Wie fühlt sich das an? Nimm dir Zeit, deine Gefühle wahrzunehmen.
Dann geh mit deiner Wahrnehmung in dein Herzzentrum und lass deinen Liebesfunken wachsen und sich ausdehnen, bis du eine leuchtende Sonne in dir trägst. Segne dich, dein Wesen, deinen Körper, dein Leben mit deinem Liebeslicht, indem du darin „badest“. Wenn dir das schwerfällt, bitte deinen Engel, auch sein Licht über dich zu ergiessen und dich damit zu erfüllen.
Wende dich nun wieder deiner Konflikt- Person zu. Haben sich deine Gefühle verändert? Wenn du dich bereit fühlst, lass dein Herzenslicht wie einen Strom aus deinem Herzen zu deinem Gegenüber fliessen und hülle ihn damit ein, oder lass Liebesfunken aus deinem Herzen sprühen und lass sie über ihn regnen. Du kannst dich zusätzlich auch noch bedanken (sprich es aus), oder euch verzeihen, oder den Anderen umarmen, wenn sich das in diesen Augenblick richtig anfühlt.
Manchmal sind wir mir der Konflikt- Person zu verstrickt, sind die Gefühle zu stark, dass es schwierig ist, das oben Beschriebene einfach zu tun. Darum schenke ich dir eine Meditation zur Lösung von Bindungen.
Hier das Script. Und hier geht es zu der Audio:
Du kannst diese Meditation auch machen, wenn du einen Menschen nicht loslassen kannst (oder er dich nicht) und du darunter leidest. Wenn du dich von Jemandem bedrängt fühlst. Wenn eine Beziehung (auch zu einem Kind) schwierig ist, so entsteht wieder „freier Raum“ in dem sich neues entfalten kann. Du kannst so deine Eltern loslassen (und sie dich), damit du endlich frei dein Leben leben kannst. Du kannst auch anstelle einer Person eine Situation „auf den Stuhl setzen“ und dann machst du genau das Gleiche.
Es ist nicht so, dass du dann zu diesen Personen keine Bindung oder Beziehung mehr hast. Das Ungesunde, das Schmerzhafte, das Einengende wird gelöst und die Liebe kann wieder frei fliessen. Bei Konflikt- Personen werdet ihr frei und es kommt das in euer Leben, was wirklich ist, oder die „Anziehung“ geht verloren. Wenn dir Euer Thema auch bewusst ist. Ihr wart ja im Konflikt verbunden.
Wenn du eine Person aus der Vergangenheit wählst, weil da das Thema zuerst aufgetaucht ist, schaust du dir anschliessend deine Konflikt- Beziehungen im Jetzt an, ob sich etwas geändert hat. Du kannst den Prozess dann mit einer Person aus der Gegenwart wiederholen, wenn das angezeigt ist. Wenn die Schmerzladung und das Angstpotential deines Themas gewaltig ist, fängst du vielleicht eher mit den Personen im Jetzt an, und später mit der Ursprungsperson.
Zu meinen Bildern: Wasser ist das Unbewusste, die Gefühls-, die Empfindungsebene. Die Seerose oder Lotosblume wächst aus dem Schlamm (Problem, Schmerz, Konflikt) hinauf ins Licht. Der Schwan gleicht einem Engel, der dich unterstützt. Die Bilder möchten deinen Mut unterstützen, das Gleiche zu vollbringen.
Wenn du spürst, dass du weitere Unterstützung brauchst, dass du allein nicht weiterkommst, biete ich dir gerne Behandlungen (auch Fernbehandlungen) an. Sie dienen einerseits der Reinigung, Ausleitung von Druck, Stress, Lasten, aber auch Themen können aus dem Körperspeicher entlassen werden. Da deine versteckten Anteile, Gefühle und auch die mentalen Muster im Körper abgespeichert sind, kann ich diese (gestaute Energie) mit meinen Händen ertasten und die Energie wieder ins Fliessen bringen. Die Veränderung eines Musters kann so sehr leicht geschehen. Ist die Energie wieder im Fluss, entsteht ein freier Raum in deinem Leben, wodurch Veränderung möglich wird.
Nun bedanke ich mich bei dir für für dein Interesse. Alles Liebe
Elisabeth
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